Familienbett - Die Schlaflösung für deine Familie
29. Okt. 2024
20 min Lesezeit© Herzenseltern
Wichtigste Erkenntnisse
- Das Familienbett ist ein komfortabler Ort für die ganze Familie, nicht zuletzt weil die Wegstrecken kurz sind.
- Es fördert nicht nur die Stillbeziehung und die Bindung zum Kind im Generellen, es verhilft auch zu einem besseren Schlafkomfort und hat eine beruhigende Wirkung auf Kinder.
- Leider wird das Familienbett in Deutschland häufig verurteilt und als unnormal abgestempelt, jedoch ist diese Art des gemeinsamen Schlafens evolutionsbedingt nicht ungewöhnlich und ist in weiten Teilen der Welt noch immer die Norm.
- So schlafen weltweit 90% der Babys bei einem Erwachsenen q2, während es in Deutschland gerade mal 31% sind. Lediglich 16% der Babys schlafen mit im Elternbett.
- Experten raten: Unter 3 Monaten sollte das Baby im eigenen Bettchen bzw. Schlaffläche in Rückenlage bei den Eltern im Zimmer schlafen, da bei Bed-Sharing in diesem Alter das Risiko für den plötzlichen Kindstod um das fünffache erhöht ist. q5
Familienbett
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MALM
Unsere Variante:
Zwei klassische MALM Betten aneinander geschoben ergibt (für uns) das perfekte Familienbett.
Es gibt DIY Hacks um zwei MALM Gestelle zu verbinden, auch ohne dass ein Spalt entsteht.
DUNVIK
Zwei große DUNVIK Boxspringbetten aneinander geschoben uns schon ergibt sich ein XXL Familienbett. Perfekt für Familien mit mehreren Kindern.
Ohne Ritze, da kein Rand.
HEMNES
Zwei HEMNES Betten aneinander geschoben ergeben ebenfalls ein Familienbett.
Achtung: durch den Rand entsteht ein kleiner Spalt.
Was ist ein Familienbett überhaupt?
Damit du ganz genau weißt worum es hier geht, klären wir zunächst die Frage, was ein Familienbett überhaupt ist:
Ein Familienbett ist - wie der Name schon sagt - ein Bett für die ganze Familie.
In diesem schlafen die Kinder gemeinsam mit den Eltern.
Dabei ist diese Art des gemeinsamen Schlafens eine Art des sogenannten Co Sleeping.
Das Familienbett war lange Zeit stark vertreten:
Die Familie in einem Bett: Vor 200 Jahren normal, heute exotisch. q1
Insbesondere bei Kindern unter einem Jahr wird das Schlafen in nächster Nähe - insbesondere im selben Zimmer - aufgrund verschiedener Vorteile empfohlen. Beispielsweise im Rahmen der Initiative "Babyfreundlich" von der WHO und Unicef q3.
Sofern Babys gesund und alt genug sind - mindestens älter als 3 Monate - kann auch das Bed-Sharing als Schlafform in Betracht gezogen werden.
Im Folgenden geht es genau um das. Das Familienbett als Art des gemeinsamen Schlafens.
Beginnen wir mit den verschieden Größen und den Vor- und Nachteilen und arbeiten uns bis zum persönlichen Erfahrungsbericht vor.
Geeignete Größen für dein Familienbett
Schlaf ist wichtig, daher ist auch die Größe eines Familienbetts von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn nicht eng auf eng geschlafen werden möchte.
Wir empfehlen 90cm pro Person, wenn es komfortabel sein soll. Für eine dreiköpfige Familie wären das also 270cm, für 4 Personen stolze 360cm Familienbett.
Familienbett 240x200cm
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Vor- und Nachteile des Familienbetts
Argumente für das Familienbett - Warum es deine Schlaflösung sein kann
Tatsächlich gibt es vielerlei Gründe, warum ein Familienbett die ideale Schlaf-Lösung für die eigene Familie sein kann.
Lass uns daher gemeinsam schauen, welche das genau sind:
Geborgenheit
Im Familienbett befindet sich das Baby oder die Kinder nachts in unmittelbarer Nähe ihrer Eltern.
Dies vermittelt den Kleinen Geborgenheit. Das Familienbett ist somit ein sicherer Rückzugsort für die Kinder und sie wissen, dass sie nicht alleine sind.
Beruhigung
Diese Geborgenheit beruhigt die Kinder. Sie spüren ihre Eltern und hören ihre sanften Schlafgeräusche. Das ist perfekt für ängstliche Kinder.
Auch für unruhige Kinder, die schlecht schlafen und wild träumen, oder gar unter dem Nachtschreck leiden, ist das Familienbett eine gute Wahl.
Die Eltern können in solch einem Fall schlichtweg schneller reagieren. Manchmal reicht Händchenhalten schon aus - das ist im Familienbett natürlich bequem möglich.
Stillbeziehung
Obendrein erleichtert die Nähe zur Mutter das nächtliche Stillen enorm, was letztlich die Stillbeziehung fördert.
Oftmals wird das Baby im Halbschlaf angelegt und die Mutter kann sich am nächsten Tag nur sehr wage daran erinnern. Ein gutes Zeichen, denn das spricht für erholsamere Nächte.
Schlafrhythmus
Durch die Nähe im Familienbett gleicht sich der Schlafrhythmus von der Hauptbezugsperson - meist die Mama - und dem Baby an. Dadurch wird sie nicht ständig aus dem Tiefschlaf gerissen, wenn sich das Baby meldet.
Bindungs- und beziehungsfördernd
Die Nähe fördert natürlich den Körperkontakt und dieser führt wiederum dazu, dass Oxytocin ausgeschüttet wird, welches für den Aufbau einer guten Beziehung und Bindung äußerst förderlich ist.
Nächtlicher Komfort
Das Familienbett ist komfortabel, denn die Eltern müssen nachts nicht aufstehen, wenn das Baby weint oder das Kind ruft, weil es beispielsweise schlecht geträumt hat oder seine Trinkflasche nicht findet.
Gleichwertigkeit
Zu guter Letzt vermittelt ein Familienbett Gleichwertigkeit. Denn, wenn die Eltern zusammen in einem Bett schlafen, dann ist es doch nur fair, dass dies die Kinder, solange sie es brauchen und wollen, auch tun dürfen - sofern dies die Eltern auch mögen.
Über weitere Vorteile und Erfahrungen vom Familienbett berichtet die Familienbegleiterin Natalie Clauss auf ihrer Seite https://natalieclauss.de/
Argumente dagegen - Was spricht gegen ein Familienbett
Es gibt auch Argumente, die gegen das Familienbett sprechen:
Störungen
Wenn das Baby oder das Kind laut weint, könnten die anderen Familienmitglieder gestört werden oder im ungünstigsten Fall erwachen.
Zu eng
Wenn nicht genug Platz vorhanden ist, kann dies dazu führen, dass ein Elternteil auswandert, was natürlich sehr schade ist.
Es gibt unter Kindern sog. "Hardcore-Kuschler", denen Händchenhalten nicht reicht - sie wollen mehr Nähe. Wenn der zu bekuschelnde Elternteil aber ein Liebhaber von nächtlichem Platz ist, kann sich dieser schnell von den Kindern bedrängt fühlen.
Streit um den besten Platz
Geschwister könnten sich darum streiten, wer an Mamas Seite schlafen darf.
Kein Familienbett-Fan
Wenn sich die Eltern bezüglich Schlafen im Familienbett uneinig sind, ist dies kein guter Start. Im Familienbett sollten sich alle wohl fühlen.
Baby im Elternbett - Ist das eine gute Idee?
Ja, es soll sie geben: die Babys, die super entspannt sind, im eigenen Bettchen liegen und womöglich die ganze Nacht durchschlafen.
Wir freuen uns für dich, wenn das in deinem Fall zutrifft. Aber bedenke, dies ist nicht die Norm, sondern eher die Ausnahme.
Mach dir keinen Druck - Babys, die nicht durchschlafen, sind ganz normal.
Allerdings kann ein Familienbett zu einer entspannteren Schlafsituation für alle Beteiligten führen. Ist ein Baby involviert, sollte dieses alt genug sein.
Um dir einen Eindruck zu verschaffen, welche Möglichkeiten es gibt, euer Familienbett zu gestalten, gehen wir nun mehrere Varianten durch:
Verschiedene Varianten des Familienbetts
Variante 1: Baby schläft im Elternbett
Streng genommen kein wirkliches Familienbett. Eher eine Möglichkeit ohne viel Aufwand mit dem Baby Bed-Sharing zu betreiben.
Hier ändert sich erst mal nicht viel. Wir gehen davon aus, dass ihr bereits ein voll funktionstüchtiges Bett (160cm oder besser noch 180cm) im Schlafzimmer stehen habt. Sehr gut. Dann seid ihr schon fast startklar.
Wie steht das Bett im Raum? Wenn das Bett frei im Raum steht bzw. nur mit der Kopfseite die Wand berührt, muss dringend überlegt werden, wie verhindert werden kann, dass das Baby von einer Seite herunterfällt. Ihr braucht also einen Rausfallschutz für euer Baby.
Bestenfalls schiebt ihr euer Bett an eine Wand. Dann ist eine Seite schon mal perfekt gesichert. Wenn nun der Papa auf der offenen Seite schläft und die Mama mit dem Baby in der Mitte bzw. auf der geschlossenen Seite, umso besser.
Wenn ihr keine Möglichkeiten habt, euer Bett an eine Wand zu schieben, dann würden wir euch ein Bettschutzgitter an einer Seite empfehlen.
Variante 2: Babybett an Elternbett
Eine weitere Möglichkeit ist es ein Beistellbettchen für das Baby zu holen. So war es anfangs dann auch bei uns: Babybett neben Elternbett. Direkt angedockt. Man nennt es auch den Babybalkon.
An und für sich eine tolle Sache, die die ersten Monate bzw. das erste Jahr (oder eben bis das Baby dort nicht mehr bequem hineinpasst) auch echt empfehlenswert ist.
Doch jedes Baby ist anders. Warum diese Variante bei uns irgendwann nicht mehr geklappt hat, kannst du in unserem Erfahrungsbericht lesen.
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Möglicherweise habt ihr aber auch ein Familienbett-Baby und es möchte ganz genau dort schlafen, wo auch ihr schlaft. Ganz nach dem Motto: Mittendrin, statt nur dabei.
Variante 3: Baby im Familienbett
Im ersten Moment könnte man meinen, diese Variante gleicht der ersten und du fragst dich: Wo ist da der Unterschied?
Wir meinen hierbei, dass ein Familienbett angeschafft wird, welches größer als das klassische 180cm Elternbett ist.
Also ein erweitertes Elternbett, in dem alle genug Platz haben.
Doch es gibt noch mehr, auf das du achten kannst. Was das alles ist, beschreiben wir im Folgenden.
Grundregeln und Tipps für ein gelungenes Familienbett
Damit es allen Familienmitgliedern im Familienbett gut geht, sollten folgende Dinge beachtet werden. Diese sind vor allem in den ersten 6-12 Monaten wichtig. Je älter die Kinder werden, desto legerer wird es im Familienbett.
Rückenlage & Elternzimmer
- Unter 3 Monaten sollte das Baby im eigenen Bettchen in Rückenlage bei den Eltern im Zimmer schlafen. Dazu raten Experten. (q5)
Groß genug für alle
- Wir empfehlen 90cm pro Person.
Geschwister-Schlafposition
- Geschwister nicht direkt nebeneinander, wenn sich eines noch im Babyalter befindet.
Baby-Schlafposition
- Baby nur neben Mama.
Sichere Baby-Schlafumgebung
- Schlafsack ist für das Baby ein Muss. Keine Decke und kein Kissen für das Baby, wegen der drohenden Erstickungsgefahr.
Baby auf eigener Kopfhöhe
- Kopf des Babys auf eigener Kopfhöhe. Das verhindert versehentliches Herunterrutschen unter die Decke.
Nachlicht
- Kleines Nachtlicht griffbereit. Perfekt zum Stillen, Fläschchen geben, Wickeln oder bei der nächtlichen Schnullersuche.
Kein zu weiches Bett
- Kein Wasserbett und kein zu weiches Bett, wenn das Baby im Familienbett schläft.
Rausfallschutz
- Insbesondere an den offenen Seiten des Betts an den Rausfallschutz denken.
Lücken stopfen
- Wenn eine Bettritze da ist, dann unbedingt ausstopfen, damit sich niemand drin verliert.
Keine Gegenstände
- Keine Gegenstände wie Kuscheltiere beim Baby, aufgrund möglicher Erstickungsgefahr.
Keine Haustiere im Bett
- Um dem Baby keiner Gefahr auszusetzen, sollten keine Haustiere mit im Bett sein. Wie bei Gegenständen ist u.a. die Erstickungsgefahr ein Thema.
Rauchfreie Zone
- Keine Zigaretten unmittelbar vor dem Schlafen. Kalter Zigarettenrauch auf Kleidung oder an den Haaren schadet dem Baby (am besten gar nicht erst rauchen)
Bei vollem Bewusstsein sein
- Kein Alkohol und generell keine Drogen. Auch auf bewusstseinszustandverändernde Medikamente, wie z.B. Schlaftabletten, verzichten, sodass der Ammenschlaf nicht beeinträchtigt wird.
Familienbett diy - Wie du ein Familienbett selbst bauen kannst
Wenn du dein Familienbett selbst bauen willst, gibt es verschiedene Herangehensweisen.
In den folgenden Videos siehst du drei ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie du ganz einfach ein tolles Familienbett bauen kannst.
Entscheide selbst, welche Variante dir am Besten gefällt!
Familienbett aus Gigapur-Elementen
In ihrem YouTube Video zeigt Julia von mamiblock, wie sie ihr Familienbett aus Gigapur-Elementen baut.
Familienbett aus Paletten
Sari von Saris Garage zeigt auf YouTube, wie sie ihr Familienbett aus Paletten baut
Familienbett aus 2 IKEA Malm Betten
Laura von TestiTasty zeigt auf YouTube, wie aus zwei IKEA Malm Betten ein tolles Familienbett entsteht
Persönlicher Erfahrungsbericht
Um dir einen noch besseren Eindruck zu verschaffen, was Familienbett im wahren Leben bedeutet, teilen wir an dieser Stelle unsere ganz persönlichen Erfahrungen mit dir, so dass sie dir eine Stütze bei deiner Entscheidung sein werden.
Fangen wir am besten von vorne an:
Die eigene Zukunftsvorstellung mit frischgebackenem Baby
Sicher hat jeder seine eigenen Vorstellungen, wie es später einmal mit Baby werden soll und wie er dieses oder jenes mit seinem Kind handhaben möchte.
Meine Pläne waren so:
Mein Baby soll die ersten 12 Monate bei mir schlafen, das ist ganz klar. Im eigenen Beistellbett, direkt neben mir, und zum ersten Geburtstag wird es dann ein eigenes Bett im eigenen Zimmer bekommen.
Genau so malte ich mir jahrelang meine Zukunft mit Baby aus. So und nicht anders.
Die Realität
Schließlich bin ich in der Zukunft angekommen, mein Baby war da und alles war perfekt - okay, bis auf den Schlafentzug vielleicht, der war nicht ganz so rosig und dass das Stillen anfangs ziemlich schmerzhaft sein kann, hätte mir ruhig auch mal vorher jemand sagen können.
Sei's drum, wenigstens schlief das Baby wie angestrebt im Beistellbett, direkt neben mir am Bett.
Zum Stillen zog ich das Baby dann an mich heran und legte es anfangs stets wieder zurück in sein Beistellbett.
Anfangs! Denn dies änderte sich ziemlich schnell.
Ich ärgerte mich immer öfters, weil das Baby - mittlerweile 4 Monate alt - direkt wieder aufwachte oder zu weinen begann, sobald ich es ins Beistellbett zurücklegte.
Ich fragte mich:
Was hat dieses Baby denn bloß? Wieso wacht es immer wieder auf, nachdem es so schön während dem Stillen eingeschlafen war?
So schlief es immer öfter nah bei mir und schließlich lies ich das Beistellbett zu einem Ort werden, in dem Utensilien, wie Nachtlicht, Stilleinlagen, Brustwarzensalbe und Mulltücher gelagert wurden.
Der Beginn unseres Familienbetts
In meinem Kopf machte es klick.
Wozu der Aufriss, das Baby immer von sich wegzuschieben? Schließlich war es ja über 9 Monate in meinem Bauch und war die Nähe gewohnt. Es kannte die Geräusche meines Herzschlags und meinen natürlichen Körpergeruch, sein "Eau de Maman".
Und so hörte ich auf mein Herz und lies mein Baby genau dort liegen, wo es liegen wollte:
in meinem Arm, auf meinem Bauch oder auf meiner Matratze dicht neben mir, wenn es stillend friedlich eingeschlummert war.
Und ich genoss es!
Der Startschuss für unser Familienbett war gefallen, welches wir bis heute leben und lieben - und das mittlerweile sogar zu viert.
Unsere Familienbett-Varianten
In unseren mittlerweile fast 7 Jahren Elternschaft wandelte sich die Gestalt unseres Familienbetts ein paar Mal.
Je nach Raumsituation ergaben sich verschiedene Möglichkeiten, beginnend mit folgender Variante:
- einem 180er Elternbett mit angedocktem Baby-Beistellbett
Mit älter werdendem Kind wechselten wir auf die zweite Variante:
- 180er Elternbett mit angedocktem Kinder-Gitterbett, inklusive offener Seite, falls das Kind - zum Zeitpunkt um die 1,5 Jahre alt - seinen eigenen Platz haben möchte. Was jedoch nicht der Fall war.
Als wir uns schlussendlich von der Andock-Variante verabschiedeten, weil das Co-Bett wieder nur eine reine Abstellfläche war, verkauften wir unser Bett und errichteten ein:
- gemütliches Matratzenlager auf dem Boden mit 180er und 90er Matratze aufgestockt.
Dieses reichte perfekt von Wand zu Wand - hervorragend, denn so mussten wir keine Seite absichern.
Als wir zwei Zimmer tauschten, modifizierten wir diese Variante noch einmal und lagen dann auf einem:
- Matratzenlager mit 180er und 140er Matratze, jedoch nicht nebeneinander, sondern, platzbedingt, Fuß an Fuß.
In dieses zog daraufhin problemlos unser zweites Baby ein.
Allerdings wechselten unsere Stammplätze des öfteren. Mal lag ich (Mama) mit beiden Kindern auf der größeren Matratze und Papa auf der kleineren. Mal lag ich mit dem Baby auf der kleineren Matratze und Papa mit dem größeren Kind auf der größeren.
Am Schluss, als das Baby kein Baby, sondern nunmehr ein Kleinkind war, gab es auch öfters mal die Eltern- und die Schwesternseite, das fanden die beiden ganz cool, auch wenn sich nachts mal das ein oder andere Kind zu uns auf die Seite schlich.
Ganz egal ob abgewandt Rücken an Rücken, Löffelchen mit Rücken an Bauch oder füßelnd - mit oder ohne Händchenhalten - eins war immer gleich: wir schliefen zusammen.
Unser perfektes Familienbett
Bei Umzug in eine größere Wohnung hüpfte mein Herz vor Freude. Denn nun haben wir ausreichend Platz im Schlafzimmer für ein schön großes Familienbett samt Bettgestell, und zwar:
- zwei Ikea Malm Betten - 180er und 140er - an eine Wandseite rangeschoben.
Ideal für uns, sodass wir uns alle sehr wohl mit unserer derzeitigen Schlafsituation fühlen.
Zwar entstand nun durch die Betträhmen ein ziemlich großer Spalt. Den haben wir aber mit schmalen Kissen ausgestopft, sodass es für uns überhaupt kein Problem war.
Die Vorurteile
Leider hörten wir, wie wahrscheinlich viele Familienbettliebhaber, oft typische Sprüche wie:
Ist das nicht gefährlich für das Baby?
oder
Das Baby lernt doch so nie alleine zu schlafen!
Das ein derart gemeinsames Schlafen überaus wohltuend sein kann, versteht nicht jeder auf Anhieb. Doch, wenn man sich hinreichend mit dem Thema beschäftigt und sich die Aspekte in Gänze vor Augen führt, ändert sich so manche Meinung.
Zugegeben, ist die erste Frage berechtigt und hat uns auch beschäftigt, doch wenn euer Baby alt genug ist und ihr als Familie die Grundregeln und Tipps für ein Familienbett beachtet, spricht wenig dagegen auch mit Baby im Familienbett zu schlafen.
Und zu Spruch Nummer Zwei: tatsächlich ist es evolutionstechnisch so, dass Babys nicht alleine schlafen können bzw. wollen. Sie brauchen die eigene Vergewisserung, dass sie nicht alleine sind und sehnen sich nach dem Gefühl der Sicherheit.
Daher schlafen Babys nur, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen - und genau dies ist meist nur der Fall, wenn sie bei ihren Eltern sind.
Mach also dem Baby keinen Druck. Es lernt es schon von selbst alleine zu schlafen - nämlich dann, wenn es kognitiv dazu in der Lage ist.
Ihr bekommt die Kinder nie wieder aus dem Familienbett heraus.
Auch ein Klassiker... wir sagen, gebt euren Kindern die Zeit, die sie brauchen.
Mir persönlich bricht es das Herz, wenn ich mitbekomme, dass kleine Babys, nur wenige Wochen oder Monate alt, ausquartiert werden, weil "man" es doch so macht und es in seinem eigenen Bett schlafen "soll".
Ganz ehrlich: Die Eltern schlafen doch auch beieinander. Nämlich, weil sie sich lieben und weil sie die Nähe voneinander mögen und genießen.
Warum also sollte man sein Baby oder sein Kind zwanghaft - also gegen seinen Willen - in sein eigenes Zimmer ausquartieren?
Früher oder später wird die Zeit kommen und die Kinder wandern selbstbestimmt und voller Stolz in ihr eigenes Zimmer, mit eigenem Bett.
Das Familienbett beeinträchtigt doch euer Sexleben!?
Das Sexleben von Eltern verändert sich, keine Frage. Aber wozu muss es denn zwanghaft das Elternbett sein? Familienbetteltern werden meist kreativ und finden andere Orte zum Lieben. Wir haben es ja auch geschafft ein Geschwisterchen zu machen ;)
Ihr verwöhnt euer Kind zu stark!
Kann man ein Baby überhaupt verwöhnen? Wir glauben nicht.
Und wir finden nicht, dass es mit Verwöhnen zu tun hat, wenn als Familie gemeinsam im Familienbett geschlafen wird.
Nähe und Geborgenheit zu schenken, wenn das Kind dies braucht, ganz egal wie alt es ist, bedeutet Liebe - und nicht Verwöhnen.
Das ist doch nicht normal!
Was bedeutet denn überhaupt normal? Nehmen wir folgendes Zitat als Anlass kurz darüber nachzudenken:
Artgerecht schlafen heißt: Gemeinsam schlafen. Alleine zu schlafen war in den vergangenen 100.000 Jahren immer eine tödliche Gefahr. q4
Dieses Zitat stammt übrigens von Nicola Schmidt - Wissenschaftsjournalistin, Bestseller-Autorin, Geschäftsführerin des artgerecht-Projektes und Mitglied der Initative "Babyfreundlich" der WHO sowie Unicef.
Es sagt im Grunde aus, dass das Beisammenschlafen für den überwiegenden Teil unseres Daseins die Norm darstellt.
Sprich: Familienbett ist alles andere als unnormal, es ist normal!
Zudem kann man es sich richtig schön machen im eigenen Familienbett. Folgende Accessoires können dein Bett aufhübschen.
Deko und Utensilien unseres Familienbetts
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Häufige Fragen rund um das Familienbett
Lasst uns abschließend noch auf folgende häufig gestellte Fragen schauen. Ggf. vermögen sie es übrig gebliebenen Zweifel auszuräumen:
Abschließende Worte
Wenn es eines gibt, dass du bezüglich Familienbett mitnehmen solltest, ist es:
Hör auf dein Herz. Macht bezüglich Schlafen das, was euch als Familie am besten tut und nicht das, was andere von euch erwarten oder sagen. Achte dabei aber auf die Sicherheit eines jeden einzelnen.
tauche tiefer ins Thema Babyschlaf ein