Die häufigsten Anzeichen einer Schwangerschaft einfach erklärt
22. Feb. 2023 · 25 min Lesezeit
John Looy on Unsplash
Wichtigste Erkenntnisse
- Es gibt unsichere, wahrscheinliche und sichere Anzeichen einer Schwangerschaft.
- Schwangerschaftsanzeichen sind bei jeder Frau und bei jeder Schwangerschaft unterschiedlich.
- Weder Patient noch Arzt sollten sich bei der Diagnose einer Schwangerschaft auf Symptome, Schwangerschaftserscheinungen oder einen Heim-Schwangerschaftstest verlassen - Für eine Schwangerschaftsdiagnose sollte in jedem Fall eine Bestätigung entweder beim Frauenarzt oder durch die Hebamme deines Vertrauens erfolgen.[10]
Du vermutest eine bevorstehende Schwangerschaft? Du erhoffst dir schwanger zu sein?
Schau dir hier die häufigsten und typischsten Schwangerschaftsanzeichen an. Welche stimmen mit deinen überein?
Man kann alle Anzeichen einer Schwangerschaft grob in drei Kategorien unterteilen:
- Sichere Schwangerschaftsanzeichen
- Wahrscheinliche Schwangerschaftsanzeichen
- Unsichere Schwangerschaftsanzeichen
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Sichere Schwangerschaftsanzeichen
Kann man schon etwas erkennen?
Frühstens ab Ende der 4. bzw. Anfang der 5. Schwangerschaftswoche kann man mittels vaginalem Ultraschall eine klitzekleine Fruchthöhle erkennen. Mit etwas Glück, erkennt man auch schon einen kleinen Embryo und Dottersack. Meist sind diese aber erst in der 6. Schwangerschaftswoche sichtbar.
Die ersten Herzschläge des Babys - ein großer Meilenstein.
Das kleine Herzchen deines Babys macht in der 6. Schwangerschaftswoche, um genau zu sein ab dem 22. Tag nach der Empfängnis, seine ersten Schläge. Für sein weiteres Leben ist dies von enormer Bedeutung, denn ohne Herzschlag kann das Baby seine inneren Organe nicht versorgen und wäre somit nicht lebensfähig.
Im Ultraschall sichtbar und bei einer sog. Doppler-Ultraschalluntersuchung hörbar sind die winzigen und schnellen Herzschläge des Babys frühestens ab Ende der 6. Schwangerschaftswoche, spätestens aber in der 8. Schwangerschaftswoche.
Wie früh der Herzschlag im Ultraschall zu sehen ist, hängt maßgeblich von dessen Qualität ab, aber auch von der Position des Embryos in deiner Gebärmutter.
Hast du gewusst, dass das Herzchen deines Babys in etwa doppelt so schnell schlägt als deines? Ca. 120-160 Schläge pro Minute.
Erst klitzeklein, dann immer stärker und deutlicher.
Wie zuvor erklärt, ist das winzig kleine Schlagen des Herzchens spätestens in der 8. Schwangerschaftswoche im Ultraschall deutlich zu erkennen. Und das wird nicht das Einzige bleiben, was sich bei deinem Baby bewegt.
Schon bald kannst du im Ultraschall die ersten Bewegungen deines Baby sehen, etwa ab der 8. - 10. Schwangerschaftswoche.
Es ist spannend und aufregend zu sehen, wie sich sein eigenes Baby bewegt - anfangs noch unkoordiniert und zuckend - doch von Woche zu Woche werden die Bewegungen immer stärker und gezielter.
Bald kann dein Baby Arme und Beine bewegen, treten - und zwar ziemlich stark, das wirst du bald selbst spüren. Außerdem kann es bald seine Füße oder die Nabelschnur berühren und greifen und eventuell kannst du sehen, wie es am Daumen nuckelt.
Faszinierend, nicht wahr?!
Es fängt mit einem leichten Flimmern im Bauch an. Wie ein klitzekleines Kitzeln, als würde ein kleiner Schmetterling hindurch fliegen.
Doch bevor du dein Baby spürst, sind dessen Bewegungen schon früher im Ultraschall zu sehen.
Wenn du schon einmal schwanger warst, kannst du dein Baby wahrscheinlich schon ab der 15. oder 16. Schwangerschaftswoche spüren.
Die meisten Erstgebärenden bemerken erste Kindsbewegungen meist zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche.
Aber kein Grund zur Sorge, wenn du bereits in der 22. Woche angekommen bist, aber noch nichts spürst. Die ersten Bewegungen deines Babys nimmst du ganz bestimmt bald wahr.
Die Intensität der Kindsbewegungen, ebenso dessen Häufigkeit, kann stark variieren. Jede Frau ist anders, jede Frau empfindet anders.
Hier ein paar Einflussfaktoren:
- Die Lage deiner Plazenta ist wichtig. Bei einer Vorderwandplazenta sind die Bewegungen deines Babys nur sehr schwach spürbar.
- Ebenso die Fruchtwassermenge: je mehr Fruchtwasser du hast, desto undeutlicher bzw. desto später kannst du dein Baby spüren
- Auch die Dicke der Bauchdecke ist maßgeblich: je dicker deine Bauchdecke ist, desto später spürst du die Bewegungen deines Babys
- Und natürlich ist jedes Baby ganz individuell. Das Temperament deines Babys spielt auch eine Rolle. Ein entspanntes und ruhiges Baby wirst du mit Sicherheit später und weniger stark spüren, als temperamentvolle Babys mit viel Energie.
Mit dem Fundusstand kann deine Hebamme dein Uteruswachstum, sprich, das Wachstum deiner Gebärmutter, kontrollieren. Außerdem kann sie dadurch erkennen, ob sich dein Kind seinem Alter entsprechend optimal entwickelt.
Durch das Abtasten deines Babybauches erfährt deine Hebamme die Position und die Lage deines Babys in deinem Bauch.
Mit den Fingern kann deine Hebamme so den Fundusstand ertasten und daran die Schwangerschaftswoche (SSW) bestimmen, in der du dich gerade befindest. Dieser wird regelmäßig kontrolliert.
Was ist dieser Fundusstand eigentlich genau?
Der Fundusstand, auch Symphysen-Fundus-Abstand genannt, ist der Abstand zwischen deinem Schambein und dem oberen Rand deiner Gebärmutter.
Dabei gibt es drei Fixpunkte, dein Schambein (S), dein Nabel (N) und dein Rippenbogen (Rb). Der Abstand wird in Zahlen (0, 2 und 3) ausgedrückt. Diese stehen für die Abstände, die in Querfingern gemessen werden.
Nachfolgend eine kleine Orientierung:
SSW 12: S/0 > Fundus befindet sich am Schambein
SSW 16: 2/S > Fundus befindet sich 2 Querfinger über dem Schambein
SSW 20: N/3 > Fundus befindet sich 3 Querfinger unter dem Nabel
SSW 24: N/0 > Fundus befindet sich am Nabel
SSW 28: Rb/N > Fundus befindet sich zwischen dem Rippenbogen und Nabel
SSW 32: Rb/3 > Fundus befindet sich 3 Querfinger unter dem Rippenbogen
SSW 36: Rb/0 > Fundus befindet sich am Rippenbogen
SSW 40: Rb/2 > Fundus befindet sich 2 Querfinger unter dem Rippenbogen
Wahrscheinliche Schwangerschaftsanzeichen
Die folgenden Schwangerschaftssymptome zählen nicht mehr zu den sicheren Anzeichen, treten aber dennoch häufig im Zuge einer Schwangerschaft auf.
Na wenn das mal nicht super ist - endlich keine Erdbeerwochen mehr!
Nach der Befruchtung der Eizelle werden in deinem Körper Hormone gebildet. Diese Hormone, hCG, Östrogen und Progesteron, wirken schwangerschaftserhaltend und unterdrücken deinen Menstruationszyklus. Dies ist der Grund, warum deine Periode ab ausbleibt.
Aber Achtung: manchmal kann das Ausbleiben der Periode auch andere Gründe haben, wie Stress, körperliche oder psychische Anstrengungen!
Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück...
Zur Vorbereitung aufs Stillen werden bereits jetzt schon die Milchdrüsen durch die Schwangerschaftshormone stimuliert.
Das Ergebnis sind größer werdende und empfindlichere Brüste.
Ein weicher, bügelloser BH (am besten schon ein stilltauglicher) kann Abhilfe schaffen.
Der sog. Warzenhof verändert seine Farbe und wird dunkler.
Aufgrund einer Verstärkung der Pigmentierung können Pigmentflecken, Melasma genannt, auch am Hals, im Gesicht (oft auf der Oberlippe oder an der Stirn), unter den Achseln, etc., auftreten.
Rund 90% der Schwangeren erleben diese Art der Pikmentveränderung. Vor allem Frauen dunkler Hautfarbe zeigen diese Anzeichen.[1]
Während der Schwangerschaft verändert sich dein Körper.
Zu den häufigsten physiologischen Veränderungen gehört auch die sogenannte Linea Nigra, eine hyperpigmentierte Linie, hellbraun bis zu fast schwarz, sehr fein bis zu einem cm breit, die senkrecht vom Bauchnabel bis hin zum Schambein verläuft.[4]
Bei einigen Frauen verläuft die Linea Nigra zusätzlich auch vom Bauchnabel nach oben hin zur Brust.
Sie tritt häufiger und ausgeprägter auf, je dunkler der Hauttyp ist.[RB05]
Bei indischen Frauen tritt sie z. B. in ca. 90 % der Fälle auf.[PRB17][5]
Wann du eine Linea Nigra bekommst, oder ob du sie überhaupt bekommst, ist nicht vorherzusehen. Manche Frauen bekommen sie schon, bevor sie überhaupt einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten, und manche bekommen sie erst im letzten Schwangerschaftsdrittel. So unterschiedlich kann das sein.
Und wann verschwindet sie wieder? Die Linea Nigra verblasst nach der Geburt deines Babys wieder, und zwar sobald sich dein Hormonhaushalt wieder stabilisiert hat.
Dieses Schwangerschaftsanzeichen ist nur von deinem Facharzt, von deiner Fachärztin oder auch von deiner Hebamme erkennbar, entweder mittels Ultraschall oder durch äußerliches Ertasten.
Deine Gebärmutter fängt an zu wachsen. Mit dem bereits genannten Fundusstand kann deine Hebamme den Wachstumsstand deiner Gebärmutter kontrollieren.
Außerdem lockert sich ihr Gewebe und sie wird weicher.
Denn das nicht ohne Grund, denn immerhin hat bald ein komplettes Baby in ihr Platz.
Hier kommt Keiner mehr rein oder raus!
Im Gebärmutterhals bildet sich zum Schutz gegen Eindringen von Krankheitserregern ein Schleimpfropf.
Außerdem verhärtet sich der äußere Muttermund, welcher übrigens von außen ertastbar ist.
Es ist das Hormon, auf das eine schwangerschaftssehnsüchtige Frau ungeduldig wartet.
Das humane Choriongonadotropin, oder auch einfachheitshalber hCG genannt, ist für den Beginn sowie den Erhalt deiner Schwangerschaft verantwortlich.
Im Blut kann der Nachweis von hCG bereits einige Tage vor dem NMT (Nicht-Mens-Tag) stattfinden, nämlich schon sechs bis neun Tage nach der Befruchtung.
Für den Nachweis im Urin wird mehr Geduld benötigt. Etwa 14 Tage nach der Befruchtung ist der Nachweis durch einen handelsüblichen Schwangerschaftstest möglich, das ist ca. in der 5. Schwangerschaftswoche.
Schwanger oder nicht schwanger?
Die wenigen Minuten, die beim Schwangerschaftstest durch Warten überbrückt werden müssen, kommen einem so unendlich lang vor - als würde die Zeit still stehen.Ein Schwangerschaftstest reagiert auf das Hormon hCG. Dieser misst die Konzentration im Urin der Schwangeren.
Frühestens sieben bis 14 Tage nach der Befruchtung, also Ende der 4. bis Anfang der 5. Schwangerschaftswoche, kann das Hormon hCG im Urin nachgewiesen werden.
Die meisten Schwangerschaftstest aus der Apotheke oder aus der Drogerie testen ab dem zweiten Tag nach Ausbleiben deiner Periode ziemlich zuverlässig.
Wichtig: verwende dazu deinen Morgenurin. Dieser hat die höchste Konzentration von hCG.
Sei noch nicht traurig, falls dieser negativ ausfällt. Möglicherweise war die hCG Konzentration noch zu gering. Warte noch einmal zwei Tage und teste dann erneut.
Ab der 10.-12. Schwangerschaftswoche fängt der hCG Wert wieder an zu fallen.[2]
Unsichere Schwangerschaftsanzeichen
Diese Anzeichen können mit einer möglichen Schwangerschaft einhergehen. Aber Achtung: sie können, müssen aber nicht. Es gibt natürlich auch Frauen, denen es prächtig geht und die keinerlei erste Anzeichen einer Schwangerschaft haben. Lass dich nicht verunsichern. Es ist kein schlechtes Zeichen, wenn du keinerlei dieser Symptome an dir feststellst.
Generell gilt: Je mehr dieser unsicheren Schwangerschaftsanzeichen du an dir feststellst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du tatsächlich schwanger bist.
Oh nein, wie schade. Ich habe meine Tage bekommen. Es hat wohl nicht geklappt.
Bei der Einnistungsblutung, welche auch Nidationsblutung genannt wird, handelt es sich um eine leichte rosafarbene bis bräunliche Schmierblutung, die schnell mit der Monatsblutung zu verwechseln ist.
Etwa ein Drittel aller Schwangeren ist von dieser Blutung betroffen. Sie tritt meist in der 4. Schwangerschaftswoche auf.
Schuld sind dabei winzig kleine Gefäße in der Gebärmutterschleimhaut, die während der Einnistung verletzt werden.
Die Einnistungsblutung ist viel schwächer als die reguläre Monatsblutung und ist schnell wieder vorbei.
Ein lästiges Ziehen hier, ein nerviges Stechen da...
Die Einnistungsblutung kann mit einem Einnistungsschmerz einhergehen. Dieser kann sich in etwa fünf bis zehn Tagen nach der Befruchtung durch ein Ziehen und Stechen im Unterleib bemerkbar machen und hält nicht sehr lange an, höchstens ein paar Tage.
Der Schmerz entsteht, wie der Name schon sagt, genau bei der Einnistung, nämlich dann, wenn sich die befruchtete Eizelle an der Schleimhaut deiner Gebärmutter anfügt und sich dort einnistet.
Ob eine Frau den Einnistungsschmerz spürt, ist ganz individuell. Die eine Frau kann ihn sehr deutlich wahrnehmen, eine andere Frau verwechselt ihn mit ihrer Periode und eine Weitere nimmt nichts wahr.
Du wachst nahezu jeden Morgen mit Übelkeit und Brechattacken auf?
So leidig es auch ist. Denk daran: du bist nicht allein.Durch den schwankenden Hormonhaushalt kämpfen viele Schwangere mit den unschönen und belastenden Begleiterscheinungen der Schwangerschaft.
Ganze 80-85% aller Schwangeren sind von Übelkeit betroffen. Und ca. 52% von Übelkeit und Erbrechen.
Genaue Gründe sind hierbei nicht bekannt. Im Fokus vieler Untersuchungen steht - mal wieder - das Hormon hCG.
Tipps:
- Wenn dir so schlecht ist, dass du keinen einzigen Bissen herunterbekommst, probiere es doch einmal mit einem frischen Frucht-Gemüse-Smoothie. Diese sind besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen und schmecken (fast) immer.
- Ingwer, das Wundermittel bei schwangerschaftsbedingter Übelkeit. Dabei reichen schon täglich 1 Gramm Ingwerextrakt. Dies entspricht:
- 1 TL frisch gepresstem Ingwer
- 10ml Ingwersirup
- 4 Tassen frisch aufgebrühtem Ingwertee
Wenn du hiervon betroffen bist, gibt es jetzt ein Grund zum Aufatmen:
Bei 87-92% aller betroffenen Frauen hören die unschönen Schwangerschaftsanzeichen zwischen der 16. und der 20. Schwangerschaftswoche wieder auf.[2][8]
Es muss dir nicht unangenehm oder peinlich sein...
Wegen dem Progesteron, dem sogenannten Gelbkörperhormon, laufen in der Frühschwangerschaft alle Vorgänge in deinem Körper langsamer als sonst.
Dies hat zur Folge, dass die Verdauung nicht mehr so arbeitet, wie du es gewöhnt bist. Blähungen, Völlegefühl und/oder eine Verstopfung können dich plagen. Auch Durchfall kann auftreten.
Durch die im Zuge der Schwangerschaft wachsende Gebärmutter, können ebenfalls Verstopfung und Blähungen hervorgerufen werden.[2]
Medizinisch unbedenklich aber einfach nur unangenehm und nervig...
Im Zusammenhang mit der Schwangerschaftsübelkeit und dem leidigen Erbrechen tritt häufig ein vermehrter Speichelfluss auf.
Gleichzeitig fühlen sich die Zunge und die Mundschleimhaut meist angeschwollen an.
Hier ein paar Tipps um die Speichelmenge zu reduzieren:
- Stärkehaltige Lebensmittel, wie Kartoffeln, Brot und Nudeln reduzieren
- Weniger Milchprodukte verzehren
- Viel frisches Obst essen
- Schlückchenweise Zitronenwasser trinken oder an einem frischen Stück Zitrone lutschen
Manchen Schwangeren hilft zudem:
- Zuckerfreie Kaugummis kauen
- Trockene, salzige Cracker essen
- Minzbonbons lutschen
Deine Brüste fühlen sich anders an als sonst?
In der Schwangerschaft ganz normal. Auch hier sind die Hormone der Grund.
Das macht sich in Form eines starken Spannungsgefühl an den Brüsten bemerkbar. Auch spürst du hin und wieder ein Ziehen.
Außerdem vergrößern sich die Brustwarzen - eine Vorbereitung zum Stillen.[2]
Aua, das ziept
Du hast unangenehm ziehende Schmerzen, bis hin zu Krämpfen im Unterleib?
Das ist keine Seltenheit und ein typisches Schwangerschaftsanzeichen.
Diese Unterleibsbeschwerden sind auch als Einnistungsschmerz bekannt.
Es könnte aber auch mit der wachsenden Gebärmutter zusammenhängen, dem sog. Dehnungsschmerz, der auftritt, wenn sich deine Mutterbänder dehnen.
Eine ganz normale Sache...
Starker vaginaler Ausfluss ist kein Grund zur Sorge. Auch ein typisches Schwangerschaftsanzeichen, welches auf Hormonveränderungen zurückzuführen ist.
Es bedarf keiner besonderen ärztlichen Behandlung.
Der Ausfluss ist normalerweise farb- und geruchlos und ist mit keinen anderen Beschwerden, wie beispielsweise Juckreiz oder Brennen, verbunden.
Wenn jedoch solche Beschwerden hinzukommen, der Ausfluss gelb-grünlich gefärbt, bröckelig ist, sich ein unangenehm stechender Geruch ausbreitet oder Blutungen auftreten, solltest du schleunigst deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen.
Es könnte in diesem unangenehmen Fall eine vaginale Infektion oder eine Vulvadermatitis vorliegen.
Dies sollte direkt behandelt werden, um das Baby nicht zu belasten. Außerdem stehen bakterielle Vaginalinfektionen im Verdacht einen vorzeitigen Blasensprung sowie vorzeitige Wehen zu verursachen.
Also lieber einmal zu viel abklären lassen, als einmal zu wenig.[2][8]
Erst himmelhoch jauchzend vor Freude, plötzlich schlägt deine Stimmung um, hin zu bitterlichem Weinen und schlechter Laune.
Eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt - Frauen in der Frühschwangerschaft müssen so einiges mitmachen.
Schuld sind mal wieder die Hormone.
Die sich entwickelnde Plazenta, die für die Versorgung des Babys verantwortlich ist, produziert in Zusammenarbeit mit den Eierstöcken die Hormone Östrogen, hCG sowie Progesteron.
Und genau diese Abstimmung zwischen Plazenta und Eierstöcken ist noch nicht richtig geregelt.
So kommt es, dass es anfangs noch zu einem kleinen Hormondurcheinander kommt, bis die Plazenta ab dem vierten Monat die Hormonproduktion alleine in die Hand nimmt.
Kein Wunder, dass so viele Schwangere an starken Stimmungsschwankungen leiden.
Entgegen der weitläufigen Meinung Kopfschmerzen seien ein typisches Schwangerschaftsanziechen im ersten Trimester, können Untersuchungen Gegenteiliges aufzeigen.
Primäre Kopfschmerzen verbessern sich typischerweise während der Schwangerschaft, insbesondere wenn der Östrogenspiegel am stärksten ansteigt. Meist tritt die Verbesserung daher im ersten Trimester auf, da in diesem die Östrogenveränderungen am signifikantesten sind [9][7]. Spannungskopfschmerzen, welche am häufigsten auftreten [6], bleiben gleich oder verbessern sich [9].
Du stehst in der vollen Bahn oder in der Warteschlange beim Bäcker: Plötzlich fangen deine Ohren an zu piepsen, dir wird schwindelig und du siehst nur noch Sterne? Auf ein mal wird dir schwarz vor Augen und du kannst dich nicht mehr auf den Beinen halten? Dein Kreislauf bricht zusammen - Du fällst in Ohnmacht!
Schwindel und Ohnmacht sind verbreitete Schwangerschaftsanzeichen.
Keine Sorge: auch wenn es für dich lästig ist, für dein Baby sind Kreislaufprobleme unbedenklich.
Dein Körper stellt sich auf die Schwangerschaft ein. Er arbeitet mit einem ungewohnt hohen Blutvolumen, daher sinkt der Blutdruck üblicherweise erst einmal im ersten Trimester und die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, sind noch nicht im ausreichenden Maße im Blut vorhanden.
Kurzzeitige Tipps, wenn du dich gerade nicht hinsetzen kannst:
- Auf der Stelle treten und trippeln
- Schnelles, wiederholtes Ballen der Fäuste zur Verbesserung der peripheren Durchblutung
Wenn dies nicht hilft und du merkst, dass dein Kreislauf schlapp macht: hinsetzen oder noch besser hinlegen und die Beine hochlagern.
Was nicht hilft:
- Wenig Schlaf
- sitzende Tätigkeiten
- fehlende körperliche Aktivität
Was hilft:
- Bewegung
- Wechselduschen
- Bürstenmassagen
- Sport
Kommen die Kreislaufprobleme aber ungewöhlich oft vor und fällst du oft und lange in Ohnmacht, so solltest du doch einmal zur Kontrolle zu deiner Ärztin bzw. deinem Arzt.[2]
Du hast einen erhöhten Puls. Deine Herzfrequenz erhöht sich um 5-10 Schläge pro Minute. Gleichzeitig haben Schwangere oft einen niedrigen Blutdruck, schließlich muss ihr Herz nun mehr arbeiten und mehr Blut pumpen.
Du bist erst 27 und fühlst dich aber wie eine Omi mit Rückenschmerzen?
Zwischen 35 und 61% aller Schwangeren sind von ihnen betroffen. Etwa 50% der Betroffenen haben Rückenschmerzen zwischen dem 5. und 7. Schwangerschaftsmonat am stärksten.
Jedoch kann es durchaus aus vorkommen, dass diese auch schon im ersten Trimester auftreten und im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zunehmend stärker werden.
Gründe für die Rückenschmerzen können das zunehmende Gewicht, die immer schwächer werdende Bauchmuskulatur, die allgemein aufgelockerten Muskulaturen und Bänder und/oder der geschwächte Beckenboden sein.[8]
Das Zauberwort hierbei heißt: Entlastung!
Gönn dir eine Pause, lege die Beine hoch und entlaste deine Rücken.
Intensive Beckenbodengymnastik kann helfen die Rückenschmerzen einzudämmen.
Achte stets auf deine Haltung, falle nicht ins Hohlkreuz.
Außerdem könnte dir helfen:
- Schwimmen
- lokale Wärme
- eine Lockernde Massage
- Entspanungs- und Körperwahrnehmungsübungen
- gezielte Rückengymnastik
Ach wie bin ich müde. Ach ich schlaf gleich ein. Doch es ist ja heller Tag, wie kann ich müde sein?
Du fühlst dich, als ob du einen Marathon gelaufen wärst?
Du könntest bis Mittags schlafen oder gar den ganzen Tag schlummernd im Bett verbringen?
Müdigkeit und Erschöpfung sind verbreitete Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Insbesondere in den ersten 3 Monate fühlst du dich betroffen.
Auch hier ist das Hormon Progesteron schuld. Es hat einen leicht sedierenden Effekt.
Wegen diesem Gelbkörperhormon, welches bis zur 10./11. Schwangerschaftswoche ausgeschüttet wird, laufen zum Schutz des Embryos in der Frühschwangerschaft alle Prozesse in deinem Körper langsamer als sonst. Später nimmt dein Stoffwechsel wieder an Fahrt zu und erhöht sich um ganze 25%.
Dein Körper ist nun mal mit den Umbauarbeiten und der Umstellung auf die Schwangeraft beschäftigt und leistet Höchstarbeit.
Gönn dir ruhig mal eine kleine Pause und vermeide Stress. Dieser ist weder gut für dich, noch für dein Baby.
Meist betrifft es nur die ersten drei Monate, dann solltest du dich wieder fitter und lebendiger fühlen.
Bei einem langanhaltendem Erschöpfungszustand sollte dringend eine Anämie ausgeschlossen werden.[2[8]
Du musst schon wieder auf Toilette? Du warst doch erst vor 30 Minuten!?!
Genau so könnte die Aussage deines Partners lauten, wenn du wieder einmal schnell aufs Klo rennst, das gefühlt 30. Mal an diesem Tag.
Keine Panik, du hast keine Blasenentzündung.
Ein vermehrter Harndrang ist in der Schwangerschaft nichts seltenes.
Insbesondere nachts müssen Schwangere öfter mal den Gang zur Toilette antreten 2-4 mal im Schnitt.
Doch keine Sorge, es wird im Laufe der Schwangerschaft wieder besser, bevor es dann gegen Ende der Schwangerschaft, mit dicker Babykugel und auf die Blase drückendem Babykopf, wieder stärker wird.[2]
Mensch, wie ärgerlich! Wo kommen denn plötzlich die ganzen Pickel her?
oder
Ach wie schön meine Haut gerade ist, gar keine Pickel mehr.Dein nahezu perfektes Hautbild wird plötzlich von unschönen Unreinheiten, wie Pickel oder Rötungen, getrübt und es vermehren sich die Pickel jeden Tag aufs neue. Das sind leider die unschönen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft.
Andererseits kann es aber auch positiv verlaufen. Durch die Schwangerschaft wird deine Haut rosig und die Unreinheiten, mit denen du schon seit Monaten zu kämpfen hast, verschwinden, wie von einem Tag auf den anderen.
Wow, was für prächtig volles Haar du bekommen hast.
Deine Haare fühlen sich toll und fest an und wachsen gefühlt schneller als sonst, manchmal leider auch an Stellen, an denen zuvor nahezu keine Haare waren, wie im Dekoltée oder unter dem Bauchnabel.
Gleichzeitig wachsen deine Nägel prächtig und sind schön fest, ohne zu splittern.
Ein Eis? Oder doch lieber die Chips? Oder doch lieber Schokolade?
Du stehst nachts um 2 Uhr mit einer Heißhungerattacke vor dem Kühlschrank und hast genau jetzt eine überaus große Lust auf Süßes und Deftiges gleichzeitig?
Veränderungen deines Appetits sind in der Schwangerschaft sehr verbreitet. Eine Heißhungerattacke könnte ein Anzeichen deines Körpers nach einem verstärktem Mineralbedarf sein.
So kann es sein, dass du plötzlich größte Lust auf seltsame Essenskombinationen hast, wie die klischeehaften sauren Gurken mit Nutella, und gleichzeitig eine Abneigung oder gar einen Ekel vor deinen eigentlichen Lieblingsgerichten.[2]
Du kannst das Lieblingsparfum deines Partners nicht mehr riechen?
Oder du bekommst bei dem Geruch von Kaffee einen Ekel?
Auch das ist ganz normal.
In der Schwangerschaft verändern sich deine Vorlieben für Gerüche und Geschmäcker. So kann es sein, dass du plötzlich deine Lieblingsduftrosen überhaupt nicht mehr riechen kannst, dass dir dabei richtig übel wird.
Probiere es mal mit Zitrone. Vielen Schwangeren tut der Geruch von Zitronen(melisse) oder anderen Zitrusfrüchten sehr gut.
Wo habe ich nur schon wieder die Schlüssel hingelegt?
Und wo ist eigentlich meine Brille?
Was wollte ich jetzt nochmal tun?Es ist nicht unüblich, dass man, sobald sich der Körper auf eine Schwangerschaft umstellt, etwas zerstreut und vergesslich wird. Das ganze nennt man Schwangerschaftsdemenz.
Nimm es mit Humor. Du bist nicht alleine. Nach der Schwangerschaftsdemenz kommt noch die anschließende Stilldemenz, danach hat der Spuk wieder ein Ende.
Du kannst nicht schlafen und drehst dich unruhig von einer Seite auf die andere?
Du bist zu Unzeiten plötzlich hellwach mit kreisenden Gedanken?Viele Frauen bemerken innerlich, dass etwas in ihrem Körper vor sich geht und dass sich etwas verändern wird. Genau dies spiegelt sich im Schlaf wieder. Denn der Körper verarbeitet alles im Schlaf.
Du bist innerlich unruhiger und der Körper kommt nicht zur Ruhe, du leidest an einer nervösen Unruhe. Schließlich muss sich dein Körper nun auf eine bevorstehende Schwangerschaft vorbereiten. Er leistet in den nächsten Monaten Unvorstellbares.
Zudem drückt die wachsende Gebärmutter auf die Blase, so dass du ständig aufs Klo musst, die größer werdenden Brüste schmerzen und stören bei Bauchschläferinnen und sowieso ist alles so unbequem.[8]
Hier noch ein paar Tipps, die dir möglicherweise zu einem ruhigeren Schlaf verhelfen:
Tagsüber:
- Lasse es ruhig angehen, möglichst reizarmer Tagesablauf
- regelmäßige Ruhepausen
- Spreche über deine möglichen Sorgen und Ängste
Kurz vor dem Schlaf:
- Entspannungsbad
- eine Tasse warmen Tee
- eine Tasse warme Milch mit Honig
Nachts:
- Viele bequeme Kissen zur Unterstützung deiner Schlafposition
- Probiere es mal mit einem Stillkissen! Es kann wahre Wunder bewirken!
Aber Achtung
Einige der Anzeichen können leicht und schnell mit einem beginnenden Magen-Darm-Infekt verwechselt werden. Ebenfalls können einige Anzeichen als ein Zeichen von Erschöpfung und Stress, beispielsweise bei einer Überarbeitung, interpretiert werden.
Verschaffe dir lieber Gewissheit. Sobald mehrere dieser soeben aufgelisteten Anzeichen bei dir auftreten oder du dir unsicher bist, solltest du lieber einen Termin bei deiner Gynäkologin, deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme vereinbaren.
Tolle Bücher, die du ebenfalls gelesen haben solltest:
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Deximed. (2016, September 22). Hautveränderungen in der Schwangerschaft. Abgerufen 29. Januar 2023, von https://deximed.de/home/b/schwangerschaft-geburtshilfe/patienteninformationen/komplikationen-in-der-schwangerschaft/hautveraenderungen-in-der-schwangerschaft/
Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), & Scharrel, Dr. D. (2018, März 15). Schwangerschaftsanzeichen & Schwangerschaftstest » Schwangerschaft » Schwangerschaft & Geburt » Frauenärzte im Netz - Ihr Portal für Frauengesundheit und Frauenheilkunde ». Abgerufen 29. Januar 2023, von https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/schwangerschaftsanzeichen-schwangerschaftstest/
Panicker, V. V., Riyaz, N., & Balachandran, P. K. (2017). A clinical study of cutaneous changes in pregnancy. Journal of epidemiology and global health, 7(1), 63-70. DOI: 10.1016/j.jegh.2016.10.002
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